Erste testet gegen deutsche Gehörlosen-Nationalelf
Landesliga-Team mit besonderem Freundschaftsspiel
Von Charmaine Fischer
Die Landesliga-Mannschaft der DJK Blau-Weiß Mintard testet am Samstag, 22. Oktober, ab 10 Uhr gegen die deutsche Gehörlosen-Nationalmannschaft. Das Spiel findet in der Sportschule Wedau in Duisburg statt.
Trainiert wird die National-Elf von Frank Zürn und Dirk „Zimbo“ Zimmermann. Letzteren kennt DJK-Coach Christian „Knappi“ Knappmann bereits seit einigen Jahren. „‚Zimbo‘ kam auf mich zu und fragte, ob ein Testspiel möglich sei. Für mich war die Zusage eine Selbstverständlichkeit, da ‚Zimbo‘ ein sehr guter Freund ist und die Testspiele damals, als ich noch für Westfalia Herne tätig war, schon ein gelungenes Ereignis waren“, erklärt Knappmann.
Flagge statt Pfeife
Organisatorisch gehört die deutsche Gehörlosen-Nationalmannschaft nicht dem Deutschen Fußballbund (DFB) an, sondern dem Deutschen Gehörlosen-Sportverband e. V. Große Unterschiede zum gewöhnlichen Fußball gibt es aber nicht – auch bei den Gehörlosen dauert ein Spiel 90 Minuten. Es wird nach FIFA-Regeln gespielt. Was jedoch anders ist: Die Kommunikation mit dem Schiedsrichter. Statt Pfeife nutzen die Schiedsrichter häufig Flaggen, um einen Regelverstoß anzuzeigen.
Zuletzt war die deutsche Gehörlosen-Nationalmannschaft bei der Deaflympics (Olympische Spiele der Gehörlosen) in Brasilien vertreten. Dort schaffte es die Mannschaft auf den vierten Platz. „Zimbo“: „Im Test gegen Mintard können wir vor allem die Spieler der U21 testen. Nächstes Jahr geht es für uns zur Weltmeisterschaft nach Malaysia.“
Mannschaft auf "Landesliganiveau"
Und auch Knappmann möchte die Partie gegen die Gehörlosen-Elf bestmöglich nutzen. „Ich finde es klasse, dass dieses Team so viel Leidenschaft aufbringt und das meist in Eigenregie. Für uns ist das eine gute Gelegenheit, den Jungs, die wenig gespielt haben, Spielpraxis zu gewähren“, erklärt der DJK-Coach.
Und wie ist die Gehörlosen Nationalmannschaft einzuschätzen? Laut Knappmann sei das Team „auf Landesliganiveau und vielleicht sogar etwas mehr“.