Die ersten drei Einträge im Liveticker ließen erahnen, dass das Pokalspiel unserer Ersten beim ambitionierten Bezirksligisten SG Essen-Schönebeck zu einem Desaster werden würde. Da lag der klassenhöhere Landesligist nach handgestoppten 11 Minuten bereits uneinholbar mit 0:3 im Hintertreffen. Die Gastgeber – das Heimrecht wurde aufgrund der Wasserkatastrophe getauscht – konnten gar nicht so schnell jubeln wie sie trafen. Und die Mintarder? Waren immerhin mittendrin statt nur dabei. Großes Kopfschütteln bei den mitgereisten Fans. Unser Trainer Hakan Yalcinkaya redete der WAZ gegenüber nicht lange um den heißen Brei: „Das war unterirdisch. Ich weiß nicht, wo wir waren. Aber definitiv nicht da, wo wir sein wollten.“
Als die Mannschaft dann nicht nur körperlich, sondern auch mental auf dem Platz war, sahen die Zuschauer an der Ardelhütte auch ein Fußballspiel mit zwei Mannschaften. Mintard jetzt mit Gelegenheiten in der Offensive und deutlich besserem Spiel in der Defensive. Bis zur Halbzeit änderte sich am Ergebnis jedoch nichts. Nach der Pause wurde es dann furios: Der Landesligist kam wie ausgewechselt aus der Kabine. Ähnlich wie im Finale des MWB-Cups, als die Blau-Weißen einen 1:4-Rückstand noch aufholten, starteten sie auch an der Ardelhütte eine Aufholjagd. Der zu diesem Zeitpunkt verdiente Lohn waren das 1:3 durch Kapitän Mathias Lierhaus und kurze Zeit später – es war die 65. Minute – das 2:3 durch Marvin Kura. Als dann auch noch der eingewechselte Leon Eschen den Pfosten traf, hatten alles Mintarder schon den Torschrei auf den Lippen.
Wer aber dann so offen agiert, geht das Risiko, dass es hinten rappeln kann. Dafür zeichnete der frühere Speldorfer Tim Seidel mit dem 4:2 eine Viertelstunde vor dem Ende. "Da wurden wir klassisch ausgekontert, weil wir nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen waren", bemängelte Hakan Yalcinkaya in der WAZ. Dennis Wibbe, den über die gesamte Spielzeit keiner in den Griff bekam, beendete die Pokalteilnahme der Blau-Weißen dann mit dem 5:2 in der fünften Minute der Nachspielzeit.
Unser sportlicher Leiter Marco Guglielmi brauchte ein paar Augenblicke, um sich zu sammeln: „Das war sehr enttäuschend. Und zwar in jeder Hinsicht. Es sollte sich mal jeder Spieler hinterfragen, wie er mit seiner Einstellung die kommende Landesligasaison bewältigen will. Und ich will jetzt nichts hören von wegen „Umstände“ und „immer woanders trainieren“. Wenn sie denn mal wenigstens alle zum Training kommen würden. Aber da weht ab heute ein anderer Wind. Ich erwarte jetzt von jedem Spieler, dass er alles für seine Fitness tut und mir keiner mehr mit irgendwelchen Ausreden kommt.“
Am Samstag steht der nächste Test gegen Oberligist FSV Duisburg um 16 Uhr an der Warbruckstraße auf dem Programm. Da können die Spieler zeigen, ob sie den Worten des sportlichen Leiters auch Taten folgen lassen können.
SG Essen-Schönebeck 19/68
DJK Blau-Weiß Mintard
Pokalspiel